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PRORA-ZENTRUM

Die Geschichte(n) Proras entdecken

Der historische Ort Prora

Die Prorer Wiek gilt als eine der schönsten Buchten der Insel Rügen. Abseits von Strand und Meer gibt es aber in Prora noch viel mehr zu entdecken: Ein Gebäudekomplex mit einer Länge von 4,5 Kilometern erstreckt sich parallel zur Küste zwischen dem Hafen Mukran und dem Ostseebad Binz. Das monumentale Ausmaß der Gebäudeanlage wirft für BesucherInnen auch heute noch Fragen auf: Wann und warum ist die Anlage entstanden? Wie wurde sie genutzt? Was wird heute aus dem Komplex?

Planungen für das „Seebad der 20.000“

Die Entstehung der Anlage datiert in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler im Januar 1933 begannen die Nationalsozialisten den Umbau der Weimarer Republik in eine Diktatur. Eine der Strategien, Menschen für das nationalsozialistische System einzunehmen, waren vermeintliche soziale Wohltaten wie sie etwa die Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) liefern sollte. Als Teil der Massenorganisation „Deutsche Arbeitsfront“ (DAF) sollte KdF die Freizeit der Mitglieder der so genannten „deutschen Volksgemeinschaft“ gestalten. Juden, Sinti und Roma, psychisch kranke und geistig behinderte Menschen, politisch Andersdenkende, Zeugen Jehova und viele mehr, die nach der NS-Ideologie nicht zur „deutschen Volksgemeinschaft“ gehörten, waren von den Angeboten der „Kraft durch Freude“-Organisation grundsätzlich ausgeschlossen.
Insbesondere die von KdF angebotenen Seereisen erlangten große Aufmerksamkeit in einer Zeit, als Urlaub nicht selbstverständlich war. Zusätzlich kündigten die Nationalsozialisten an, fünf riesige Seebäder an der deutschen Ostseeküste bauen zu wollen – die Anlage in Prora ist der unvollendete Prototyp dieses Vorhabens.

Unter dem Namen „Kraft-durch-Freude-Seebad-Rügen“ entwarf der Architekt Clemens Klotz 1936 im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbs eine Urlaubsanlage für 20.000 Menschen, von der heute noch sieben der ursprünglich acht Bettenhäuser (heute Blöcke genannt) existieren. Der Entwurf von Klotz umfasste weit mehr als nur die Bettenhäuser. So waren unter anderem Reichsarbeitssiedlungen, Angestelltenhäuser, Schwimmbäder, eine Gärtnerei, eine Bäckerei und vieles mehr geplant. Die Grundsteinlegung für die Anlage fand am 2. Mai 1936 statt. Zwei Siedlungen für den Reichsarbeitsdienst und zwei Angestelltenhäuser wurden noch vor dem Bau der Bettenhäuser fertig gestellt. Bis zum Einmarsch deutscher Truppen in Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 konnte nur ein Teil der geplanten Anlage realisiert werden, die acht Bettenhäuser waren über den Rohbauzustand nicht hinausgekommen. Der Kriegsbeginn markierte den abrupten Baustopp in Prora, Menschen und Material wurden zu kriegswichtigen Bauprojekten abgezogen. Im gefeierten Prestigeprojekt der Propaganda, dem so genannten „Seebad der 20.000“, fand in der NS-Zeit kein einziger Urlauber Erholung.

Nutzung während des Zweiten Weltkrieges

Bereits ab November 1939 mussten polnische Kriegsgefangene auf der Baustelle in Prora Aufräumarbeiten vornehmen, anschließend hatten sie Wartungsaufgaben durchzuführen. Sie waren in Baracken auf dem Baustellengelände untergebracht.
Ab Sommer 1943 wurden Hunderte sowjetische ZwangsarbeiterInnen für schwere Bauarbeiten im Süden der Anlage eingesetzt. Sie hatten provisorische Unterkünfte für Ausgebombte aus Hamburg und gegen Kriegsende für Flüchtlinge aus den Ostgebieten des damaligen Deutschen Reiches zu schaffen. Auch ein Lazarett hatten die ZwangsarbeiterInnen unter äußerst schlechten Lebensbedingungen und minimaler Ernährung zu bauen.

Parallel dazu gab es ab Anfang 1940 auch eine Nutzung Proras als militärischen Ausbildungsort. In den beiden fertig gestellten Reichsarbeitsdienst-Siedlungen und einigen Baracken erhielten mehrere Polizeibataillone ihre Grundausbildung. Polizeibataillone, die Ordnungspolizei im auswärtigen Einsatz, wurden im Zweiten Weltkrieg hinter der Front eingesetzt. Sie deportierten Juden in Konzentrationslager und waren darüber hinaus auch an massiven Kriegsverbrechen (unter anderem im Baltikum) beteiligt.
Ab 1942/43 wurden die Reichsarbeitsdienst-Siedlungen zum Ausbildungsstandort für Marine-Nachrichtenhelferinnen, die bis zum Kriegsende in Prora ihre 4- bis 6-wöchige Grundausbildung erhielten.

Von der geplanten Urlaubsanlage zum militärischen Sperrgebiet

Nachdem die Rote Armee die Insel Rügen 1945 besetzte und sie Teil der Sowjetischen Besatzungszone war, wurde die Großbaustelle zum Materiallager. Der südlichste Block der Anlage wurde in dieser Zeit abgerissen. Der beginnende Kalte Krieg und die Aufrüstung in Ost und West machten Prora schließlich für einen getarnten Aufbau eines neuen ostdeutschen Militärs interessant.
Nach Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Oktober 1949 wurden ab 1952 fünf der sieben Blöcke durch Angehörige der Kasernierten Volkspolizei (KVP) und zivile Baufirmen ausgebaut. In den südlichsten Block zog bereits in den 1950er Jahren ein Ferienheim für Militärangehörige und deren Familien. In den anderen vier Blöcken entstand eine große Kaserne, die ab 1956 durch Landstreitkräfte der neu gegründeten Nationalen Volksarmee (NVA) genutzt wurde. 10.000 bis 12.000 Soldaten waren an diesem Standort stationiert.
Zusätzlich zum Gelände des geplanten Seebades beschlagnahmte das Militär 1953 ein großes Areal rund um die Anlage zwischen Kleinem Jasmunder Bodden und Ostsee,

das zukünftig als Truppenübungsgelände genutzt wurde und damit für die Zivilbevölkerung weitgehend unzugänglich war.
Ab Ende der 1960er Jahre wurde Prora schrittweise zum Ausbildungsstandort umgebaut, die operativen Einheiten der Landstreitkräfte verließen den Standort nach und nach. Mit der Technischen Unteroffiziersschule (TUS), später Militärtechnische Schule (MTS) und der Offiziershochschule Otto Winzer, an der ab 1980 ausländische Soldaten zu Offizieren ausgebildet wurden, entstanden zwei große Ausbildungseinrichtungen.
Im Block 5, dem nördlichsten der ausgebauten Blöcke, waren bis 1982 Fallschirmjäger stationiert. Diese nutzten die beiden nördlichsten Rohbaublöcke (Block 6 und 7) als Truppenübungsgelände.

Erinnerungsort der Waffendienstverweigerer

Nach dem Abzug der Fallschirmjäger 1982 wurden mehrere hundert Bausoldaten – die Waffendienstverweigerer der DDR – in Block 5 stationiert.

Ab 1964 gab es in der DDR die Möglichkeit als Wehrpflichtiger einen waffenlosen Dienst innerhalb des Militärs abzuleisten, den Bausoldatendienst. Dieser Dienst entsprach aber nicht dem von den Waffendienstverweigerern geforderten zivilen Ersatzdienst, wie es ihn in der Bundesrepublik gab. Der DDR-Führung waren die Waffendienstverweigerer ein Dorn im Auge. Die Sozialistische Einheitspartei (SED) sah in den Bausoldaten pauschal Staatsfeinde, weil sie den „Frieden und Sozialismus“ der DDR nicht verteidigen wollten. Viele Bausoldaten verweigerten aus religiösen Gründen den Waffendienst, andere hatten pazifistische oder politische Gründe.

Insgesamt haben in der DDR zwischen 1964 und 1989 etwa 15.000 bis 17.000 junge Männer den Bausoldatendienst absolviert, das entspricht etwa einem Prozent eines Jahrgangs. Die Entscheidung zur Waffendienstverweigerung brachte häufig Konsequenzen für das weitere Leben mit sich, berufliche Karrieremöglichkeiten waren zumeist stark beschnitten.

Die Bausoldaten in Prora wurden ab 1982 vor allem beim Bau des Hafens Mukran eingesetzt, wo sie häufig schwere körperliche Arbeiten verrichten mussten. Viele Bausoldaten engagierten sich insbesondere in der Friedensbewegung. Damit hatten sie eine wichtige Rolle in der DDR-Opposition und waren am Erfolg der Friedlichen Revolution 1989/90 beteiligt. Vielfach blieben die Netzwerke, die sich während der Wehrdienstzeit gebildet hatten, auch später bestehen.

Die Geschichte der Bausoldaten hat das PRORA-ZENTRUM in seiner Dauerausstellung „Opposition und Widerstand – Bausoldaten in Prora 1964-1989/90“ dokumentiert. Aus der Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Bausoldaten Prora e.V. sowie mit anderen Gruppen ehemaliger Proraer Bausoldaten sind bereits drei „Zeitsplitter“ im Rahmen einer noch weiter auszubauenden Außenausstellung des PRORA-ZENTRUMs entstanden, die an die Waffendienstverweigerer und ihr Engagement erinnern und über den Militärstandort Prora aufklären.

Prora saniert sich

Nach dem Einigungsvertrag der beiden deutschen Staaten am 3. Okober 1990 übernahm die Bundeswehr den Standort. 1992 wurde der Militärstandort aufgelöst und an das Bundesvermögensamt übergeben, das nun für die Verwaltung der Anlage zuständig war. Am 12. Oktober 1992 wurde die gesamte Anlage inklusive der Ruinen unter Denkmalschutz gestellt. Der Abriss der Gebäudeanlage war damit abgewendet, die Frage der weiteren Nutzung blieb aber vorerst unbeantwortet. Teile der Gebäudeanlage erfuhren Zwischennutzungen, häufig zu kulturellen oder touristischen Zwecken. Im Norden standen die Blöcke lange Zeit leer. 1996 gab das Bundesfinanzministerium eine Bedarfs- und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für Prora in Auftrag, die 1997 als Entwicklungskonzept „Prora für Rügen“ vorlag. Diese so genannte „S.T.E.R.N.-Studie“ der Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung aus Berlin wurde allerdings nie umgesetzt. Stattdessen verkaufte das Bundesvermögensamt ab 2003 die Blöcke einzeln an private Investoren. Der Block 5 wurde 2006 vom damaligen Landkreis Rügen erworben.
2007/08 eröffnete im Norden beim Block 5 der Jugendzeltplatz Prora, anschließend wurde der nördliche Teil des Blockes zur Jugendherberge Prora saniert. Im Jahr 2008 zog das PRORA-ZENTRUM in einen unsanierten Raum des Blockes 5, um den Gästen des Jugendzeltplatzes und später denen der Jugendherberge die Geschichte des historischen Ortes Prora zu vermitteln.

Seit der Eröffnung der Jugendherberge 2011 erfreuen sich die Jugendherberge Prora und der dazugehörige Jugendzeltplatz großer Beliebtheit. Von Beginn an ist die Jugendherberge mit Zeltplatz ein wichtiger Kooperationspartner des PRORA-ZENTRUMs. Der seit 2011 neue Großkreis Vorpommern-Rügen entschied im Jahr 2016, den Block 5 ebenfalls an private Investoren zu veräußern. Die Jugendherberge Prora wird weiterhin im Gebäude bleiben, auch ist vom Landkreis zugesagt worden, dass im Anschluss an die Jugendherberge das schon lange geplante Bildungs- und Dokumentationszentrum zur Geschichte Proras saniert werden soll.
Nach der Eröffnung der Jugendherberge Prora wurden auch die privaten Besitzer der übrigen Blöcke aktiv. Inzwischen sind alle Blöcke verkauft und werden umfassend saniert. Große Teile der Anlage werden zu Luxus-Eigentumswohnungen und Hotels umgebaut, lediglich der Block 5 ist derzeit noch in seiner äußeren Form als Prora-Block zu erkennen. Proras Geschichte wird mit der Sanierung um ein weiteres Kapitel ergänzt, der historische Ort aber droht zu verschwinden.
Machen Sie sich vor Ort selbst ein Bild von der Anlage und erkunden Sie die vielfältige Geschichte Proras bei einem Besuch im PRORA-ZENTRUM!

Dauerausstellungen

Prora - Mehr als nur ein schöner Strand - 1933-1946

Die Ausstellung „Prora – mehr als nur ein schöner Strand 1933-1946“ wurde im Rahmen eines Projekts mit SchülerInnen des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums Bergen erarbeitet. Sie gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Anlage in Prora in der NS-Zeit und zur Nutzungsgeschichte während des Zweiten Weltkrieges. Darüber hinaus wird auch auf das Phänomen des Bäder-Antisemitismus und die Arisierung des Kurhauses Binz eingegangen.

Prora nach 1945

Die kleine Ausstellung „Prora nach 1945“ dokumentiert die Nachkriegsgeschichte Proras und den Wandel zu einem der größten Militärstandorte in der DDR-Zeit. Die Entwicklung innerhalb der fast 40-jährigen Nutzungsgeschichte wird beleuchtet.

Opposition und Widerstand – Bausoldaten in Prora 1964-1989/90

Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Bausoldaten, der Waffendienstverweigerer der DDR, die als Teil der Nationalen Volksarmee (NVA) in der Zeit von 1964-1989/90 in Prora stationiert waren. Ab 1982 entwickelte sich Prora zum größten Bausoldatenstandort der DDR. In der Ausstellung stehen neben Fotos, Texten, Blätterbuch, Karteikasten und Exponaten auch Hör- und Videosequenzen aus Interviews mit ehemaligen Bausoldaten zur Verfügung. Die im Jahr 2013/14 vom PRORA-ZENTRUM erarbeitete Präsentation basiert auf den Forschungserkenntnissen des Vereins. In mehreren Forschungs- und Interviewprojekten wurde hierfür mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR die Geschichte der Bausoldaten am Standort Prora untersucht. Flyer als PDF

Sonderausstellungen

2022 zeigt das PRORA-ZENTRUM folgende Sonderausstellungen zur NS- und DDR-Geschichte:

bis 07.03.2024: „Das KDF-Seebad-Rügen“ – Fotografien aus der Planungs- und Bauphase 1935-1938

(Eine Ausstellung des PRORA-ZENTRUMs)

Die Ausstellung zeigt Fotos aus der Bauzeit des „KdF“-Seebades, aufgenommen von dem auf Architektur spezialisierten Fotografen Hugo Schmölz und seinem Sohn Carl Hugo Schmölz. Sie hatten dazu den Auftrag von Clemens Klotz, dem Architekten von Prora, erhalten. Der Kölner Fotograf Wim Cox entdeckte dieses Archiv mit seinen beeindruckenden Bildern.

08.03. – 24.05.2024: „Wir müssen schreien, sonst hört man uns nicht – Frauenwiderstand in der DDR der 80er Jahre“

(Eine Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft)

Anfang der 1980er Jahre gründen Frauen im Osten Deutschlands Oppositionsgruppen, die sich DDR-weit vernetzen und mit Protestaktionen die Öffentlichkeit suchen. Sie stellen sich dem SED-Regime entgegen und wehren sich gegen die zunehmende Militarisierung aller Lebensbereiche.
Die ostdeutschen Frauen für den Frieden sind damit Teil der europäischen Friedensbewegung. Über Ländergrenzen und Militärblöcke, über den Eisernen Vorhang hinweg verbündet sich eine von Frauen getragene Protestbewegung gegen die atomare Rüstungsspirale.
Das PRORA-ZENTRUM zeigt die Ausstellung zum ersten Mal in Vorpommern.

25.05. – 28.08.2024: „Den Tätern auf der Spur: Polizeiliche NS-Verbrechensorte in Polen“

(Eine Ausstellung des Geschichtsortes Villa ten Hompel)

Die Münsteraner Ausstellung beschreibt das komplexe Netzwerk, das die Ordnungspolizei in ganz Europa knüpfte, um die Massenverbrechen im Holocaust auch außerhalb der großen Konzentrations- und Vernichtungslager durchzuführen. Auch in Prora waren einzelne Polizei-Bataillone stationiert, um auf die Verbrechen in Europa vorbereitet zu werden, sodass der Standort heute ideal ist, um die Zusammenhänge zwischen Schreibtischtäterorten und Massenerschießungen darzustellen. Der Gallery-Walk wird im Garten unserer Einrichtung gezeigt.

Außenausstellung

Unter dem Namen „Zeitsplitter“ arbeitet das PRORA-ZENTRUM in Kooperation mit dem Förderkreis Bausoldaten Prora e.V. seit dem Jahr 2014 an einer Außenausstellung. „Zeitsplitter“ sind markante Punkte auf dem Gelände in Prora, die an die militärische Nutzung der Anlage zu DDR-Zeiten erinnern sollen. Beide Vereine wollen diese „Zeitsplitter“ auf dem Areal sichtbar machen und damit sowohl die Authentizität des Ortes unterstreichen als auch die DDR-Geschichte Proras stärker verankern. Drei „Zeitsplitter“ konnten bisher installiert werden, weitere sollen folgen.

Zeitsplitter 1: Die Arrestzelle

Die Stele für den ersten Zeitsplitter befindet sich neben dem derzeitigen Ausstellungsgebäude des PRORA-ZENTRUMs an der Zufahrtsschranke zum Gelände der Jugendherberge. Zu DDR-Zeiten war dieses Gebäude der so genannte Kontrolldurchlass (KDL), in dem sich auch mehrere Arrestzellen befanden. Die Stele erläutert den Militärstrafvollzug, ein Sichtfenster im Gebäude gewährt den Blick in eine im Original erhaltene Arrestzelle.

Zeitsplitter 2: Die Erläuterungstafel an der heutigen Mehrzweckhalle

An der ehemaligen Sporthalle von Block 5 (heute Mehrzweckhalle der Jugendherberge Prora) wurde 2014 eine Tafel angebracht, die eine bereits seit 2010 vorhandene Gedenktafel des früheren Vereins DenkMal Prora ergänzt und auf die Geschichte der Bausoldaten in Prora hinweist. Beide Tafeln erinnern daran, dass in den 1980er Jahren in der Halle von den Bausoldaten das Gelöbnis gesprochen werden musste, die dieses anstelle des für NVA-Soldaten üblichen Fahneneides zu leisten hatten.

Zeitsplitter 3: Erinnerungstafel an der Winterlinde

Auf der Grünfläche neben dem ehemaligen Kontrolldurchlass (KDL) zum Militärgelände in Prora, in dem sich heute das PRORA-ZENTRUM befindet, pflanzte im Oktober 2016 eine Gruppe ehemaliger Bausoldaten der 1. Baukompanie von 1985/86 einen Baum zur Erinnerung an alle in Prora stationierten Bausoldaten.

Filmvorführungen und Buchverkauf

In unserem Gebäude befindet sich ein Filmraum, in dem wir auf Anfrage zwei Filme anbieten:
Die 45-minütige Reportage „Urlaubsmaschine Prora“ beleuchtet die Planungen und Hintergründe für das von den Nationalsozialisten geplante „KdF-Seebad Rügen“.
Der Film „Schwerter zu Spaten. Die Bausoldaten in der DDR“ (35 Min.) beleuchtet mithilfe von verschiedenen Zeitzeugen die Geschichte der Waffendienstverweigerer von den 1960ern bis zur Friedlichen Revolution 1989/90.
Die Filmvorführungen sind im Eintrittspreis enthalten.
Im Gebäude steht auch ein Buchverkauf mit Literatur zu Prora und regionalgeschichtlichen Themen sowie DVDs und Postkarten zur Verfügung.

Veranstaltungen

Das PRORA-ZENTRUM bietet in der Zeit von April bis Oktober öffentliche Rundgänge (Führungen) durch das Gelände zur Geschichte Proras in der NS- und DDR-Zeit an (jeden Dienstag und Donnerstag, 10.15 und 14.00 Uhr). Den ganzen Monat März bieten wir 2024 erstmalig Kurzrundgänge durch die Wechselausstellungen (dienstags u. samstags jeweils um 11 Uhr). Darüber hinaus finden Veranstaltungen wie Vorträge, Ausstellungseröffnungen, Filmvorführungen und Aktionstage statt. Informationen hierzu finden Sie in unserem Veranstaltungsflyer 2024 (Download in Kürze) sowie in der unten stehenden Auflistung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Unsere nächsten Veranstaltungen sind:

08.03.2024
18.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Vortrag von Konstanze Pehl: Frauen in Prora – Eine Spurensuche. Die ehrenamtliche Vereinsmitarbeiterin stellt Überlegungen zu den fast ausschließlich männlich geprägten Geschichtsbildern in Prora an. Waren es in der Entstehungsphase des gescheiterten KdF-Seebades Bauarbeiter, die Prora belebten, kamen während der DDR tausende von Soldaten an den Militärstandort. Aber muss es hier nicht auch Frauen gegeben haben? Konstanze Pehl stellt ihre Ideen nicht zufällig am Weltfrauentag vor und inspirierte mit ihnen den Verein, fortan regelmäßig Themenrundgänge anzubieten, die sich mit den wenigen (?) weiblichen Spuren auseinandersetzen. Mit dem Vortrag eröffnen wir die Wechselausstellung „Wir müssen schreien, sonst hört man uns nicht – Frauenwiderstand in der DDR der 80er Jahre“.
01.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Ortsgeschichte Proras“: Die ausführliche Wanderung zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes erstreckt am Strand entlang bis zu den Ruinen des ursprünglich siebten Blockes. Dazu gibt es tiefergehende Informationen zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes. Dauer: ca. 180 min; Preis 8 €, ermäßigt 6 €
03.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Planen, Klotzen, Abreißen“: Seit der Entstehung der ersten Baupläne befindet sich Prora im ständigen Wandel. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Rundgang beleuchtet die Ursprungsarchitektur aus der Nazi-Zeit und die baulichen Veränderungen, die seither vorgenommen wurden. Dauer: ca. 180 min; Preis: 8 €, ermäßigt 6 €
06.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Militärstandort Prora“: Der Vertiefungsrundgang beleuchtet die NS-Zeit nur am Rande und setzt die militärische Nutzung in der DDR-Zeit in den Mittelpunkt. Dauer: ca. 150 min; Preis: 8 €, ermäßigt 6 €
10.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Männersache Prora?“ Die Erzählungen rund um Prora sind seit Jahrzehnten stark männlich dominiert. Aber müssen hier nicht auch Frauen gewesen sein? Wir begeben uns auf die Suche nach Spuren, die Frauen hier hinterlassen haben. Dauer: 120-150 min; Preis 7 €, ermäßigt 5 €
13.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Bausoldaten in Prora“: Schwerpunkt dieses Vertiefungsrundgans liegt auf den uniformierten Waffendienstverweigerern innerhalb der NVA, die teilweise schwere Drangsalierungen in Kauf nehmen mussten und u.a. am Bau des Hafens Mukran beteiligt waren. Dauer: 120-150 min; Preis: 7 €, ermäßigt 5 €
17.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Fahrradtour zur Geschichte Proras: Die Radtour gibt Informationen zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes und erstreckt sich von den Ruinen im Norden des Geländes bis zu den südlichsten Blöcken. Gäste müssen Fahrräder selbst mitbringen. Dauer: ca. 180 min; Preis 8 €, ermäßigt 6 €
20.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Planen, Klotzen, Abreißen“: Seit der Entstehung der ersten Baupläne befindet sich Prora im ständigen Wandel. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Rundgang beleuchtet die Ursprungsarchitektur aus der Nazi-Zeit und die baulichen Veränderungen, die seither vorgenommen wurden. Dauer: ca. 180 min; Preis: 8 €, ermäßigt 6 €
27.04.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Ortsgeschichte Proras“: Die ausführliche Wanderung zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes erstreckt am Strand entlang bis zu den Ruinen des ursprünglich siebten Blockes. Dazu gibt es tiefergehende Informationen zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes. Dauer: ca. 180 min; Preis 8 €, ermäßigt 6 €
01.05.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Ortsgeschichte Proras“: Die ausführliche Wanderung zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes erstreckt am Strand entlang bis zu den Ruinen des ursprünglich siebten Blockes. Dazu gibt es tiefergehende Informationen zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes. Dauer: ca. 180 min; Preis 8 €, ermäßigt 6 €
11.05.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Wanderung „Männersache Prora?“ Die Erzählungen rund um Prora sind seit Jahrzehnten stark männlich dominiert. Aber müssen hier nicht auch Frauen gewesen sein? Wir begeben uns auf die Suche nach Spuren, die Frauen hier hinterlassen haben. Dauer: 120-150 min; Preis 7 €, ermäßigt 5 €
14.05.2024
11.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Fahrradtour zur Geschichte Proras: Die Radtour gibt Informationen zur NS- und DDR-Geschichte des Ortes und erstreckt sich von den Ruinen im Norden des Geländes bis zu den südlichsten Blöcken. Gäste müssen Fahrräder selbst mitbringen. Dauer: ca. 180 min; Preis 8 €, ermäßigt 6 €
19.05.2024
10.00-17.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Internationaler Museumstag: An diesem Event beteiligt sich das PRORA-ZENTRUM schon seit vielen Jahren. Für die Ausstellung wird kein Eintritt erhoben, Informationen über die geplanten Gratisführungen durch die ehemalige Liegehalle von Block V entnehmen Sie kurzfristig unserer Homepage.
25.05.2024
18.00 Uhr
PRORA-ZENTRUM
Vortrag von Kim Sommerer "Den Tätern auf der Spur – Polizeiliche NS-Verbrechensorte in Polen": Die Bildungsreferentin für das Weimarer Museum „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ war maßgeblich an der Entstehung der Ausstellung zu den Tätern beteiligt, die in grüner Uniform abseits der Konzentrations- und Vernichtungslager unzählige Menschen ermordet haben. Die Historikerin stellt die komplexen Netzwerke dar, die sich koordiniert von einem Schreibtischtäterort in Münster (Nordrhein-Westfalen) bis weit in den Osten Europas streckten und auch – vielen unbekannt - Prora einschlossen. Mit dem Vortrag eröffnen wir die Wechselausstellung „Den Tätern auf der Spur – Polizeiliche NS-Verbrechensorte in Polen“.

Kontakt zum PRORA-ZENTRUM

Falls Sie Fragen oder Anliegen haben, kontaktieren Sie uns!
Sie erreichen uns postalisch, telefonisch oder per Email unter folgendem Kontakt:

PRORA-ZENTRUM Bildung-Dokumentation-Forschung
Fünfte Straße 6 / bei der Jugendherberge Block V
18609 Prora-Nord

Tel: +49 (0)38393-127921
Mobil: +49 (0) 1520-8553184

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