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21.11.2019 – Stellungnahme des PRORA-ZENTRUM e.V. zum Treffen des rechten Flügels der AfD im Arkona-Hotel in Binz, am 23.11.2019

Von 21. November 2019Allgemein

Der Verein PRORA-ZENTRUM e.V. unterstützt das Bündnis „Rügen für alle – Gemeinsam gegen rechts“, das sich gegen das Treffen des rechtsextremen „Flügels“ der AfD am 23. November 2019 im Binzer „Arkona“-Hotel wendet.
Eingeladen von den AfD-Landtagsabgeordneten (Mecklenburg-Vorpommern) und Vertretern des „rechten Flügels“ der AfD, Enrico Komning und Prof. Dr. Ralph Weber, werden bei dieser Veranstaltung Björn Höcke und Andreas Kalbitz sprechen. Kalbitz hat eine Vergangenheit in rechtsextremen Kreisen vorzuweisen. Der „rechte Flügel“ der AfD wird seit Januar 2019 vom Verfassungsschutz als „Verdachtsfall“ für rechtsextreme Bestrebungen eingestuft.
Höcke, der bisher mehrfach seine rassistische und rechtsextreme Gesinnung offen ausgesprochen hat, darf, wie vom Verwaltungsgericht in Meinigen bestätigt, seit Januar 2019 „Faschist“ genannt werden. Seine antisemitische Haltung tat Höcke schon am 26.09.2015 kund, als er sagte: „Christentum und Judentum stellen einen Antagonismus [Widerspruch] dar. Darum kann ich mit dem Begriff des christlich-jüdischen Abendlandes nichts anfangen.“
Seine Aussagen vom 17.01.2017 in Dresden stießen selbst innerhalb der AfD auf Widerstand. Bezogen auf das Holocaust-Denkmal, das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“, in Berlin formulierte Höcke: „Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“ Und weiter: „Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr […]. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Diese Aussage wird im Übrigen vom einladenden AfD-Abgeordneten des Schweriner Landtages, Weber, ebenfalls unterstützt (siehe: OZ, 27.04.2017).
Das PRORA-ZENTRUM stellt sich entschieden gegen derartige Aussagen. Wer ein Denkmal, das an die vom NS-Staat etwa sechs Millionen ermordeten Juden Europas erinnert, als ein „Denkmal der Schande“ bezeichnet, der versucht die NS-Verbrechen zu relativieren. Wer zudem noch von einer „dämlichen Bewältigungspolitik“ redet, verhöhnt die Auseinandersetzung mit der Diktaturgeschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland.
Das Treffen des „rechten Flügels“ der AfD im „Arkona“-Hotel in Binz schadet dem Ansehen der Insel Rügen und der Region.

Susanna Misgajski (Leitung und Geschäftsführung)
auch im Namen des Vorstandes